Wie kann man einen Kredit refinanzieren in der Schweiz?
Die Refinanzierung eines Kredits bezeichnet den Prozess, bei dem ein bestehender Kredit durch einen neuen, meist günstigeren Kredit abgelöst wird. Eine Kreditrefinanzierung ermöglicht Kreditnehmern, von besseren Konditionen zu profitieren oder mehrere Kredite zu konsolidieren.
Der Ablauf einer Refinanzierung umfasst 4 Schritte: Analyse des aktuellen Kredits, Einholung neuer Angebote, Vertragsabschluss und Durchführung.
Umschuldungen bieten Vorteile wie niedrigere Zinskosten, bessere Kreditkonditionen, Schuldenkonsolidierung und bessere Bonität, aber auch Nachteile wie neue Abschlusskosten und mögliche Vorfälligkeitsentschädigungen.
Kreditkartenschulden können durch Privatkredite refinanziert werden, um die hohen Zinsen von Überzugskrediten zu vermeiden.
Rechtlich gelten die Bedingungen des laufenden Kreditvertrags, wobei vorzeitige Rückzahlungen von Konsumkrediten laut KKG kostenlos möglich sind.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Refinanzierung?
Die Refinanzierung eines Kredits bedeutet, dass ein bestehender Kredit durch einen neuen Kredit ersetzt wird. Refinanzierungen werden auch Kreditablösungen, Ablösekredite oder Kreditumschuldungen genannt.
Kreditrefinanzierungen ermöglichen Kreditnehmern, die Laufzeit der Rückzahlungen zu verändern oder von besseren Konditionen wie niedrigeren Zinssätzen zu profitieren. Mehrere Kredite dürfen mit einem einzigen neuen Kredit refinanziert werden, was die Übersicht verbessert und meistens die Kosten reduziert.
Refinanzierungen gibt es in praktisch allen Bereichen des Kreditgeschäfts, aber bei Privatkrediten und bei Hypotheken werden sie besonders häufig angewendet.
Wie refinanziert man einen Kredit?
Der Ablauf der Refinanzierung lässt sich in folgenden 4 Schritten beschreiben.
- Analyse des aktuellen Kredits
- Beantragung eines passenden Angebots
- Entscheidung und Vertragsabschluss
- Durchführung der Refinanzierung
1. Analyse des aktuellen Kredits
Zunächst verschafft sich der Kreditnehmer einen Überblick über den bestehenden Kredit inklusive des aktuellen Zinssatzes, der Laufzeit und sonstigen Bedingungen. Dies ist notwendig, um überhaupt erst einmal das Sparpotenzial einer Refinanzierung zu ermitteln.
2. Beantragung eines passenden Angebots
Der nächste Schritt besteht darin, neue Kreditangebote einzuholen. Dies kann über verschiedene Banken oder Kreditvermittler erfolgen. Wichtig ist, die Angebote nicht nur hinsichtlich der Zinssätze, sondern auch bezüglich der Laufzeiten und zusätzlichen Kosten zu vergleichen. Online-Kreditrechner sind hierbei eine hilfreiche Unterstützung, doch als Laie ist es trotzdem schwierig, den perfekten Kreditanbieter zu finden.
Falls Sie sich den Aufwand sparen wollen, können Sie über Kredite Schweiz eine kostenlose und unverbindliche Offerte beantragen. Dazu müssen Sie lediglich Ihre Angaben eintippen und alle relevanten Anbieter werden für Sie geprüft.
3. Entscheidung und Vertragsabschluss
Sobald der Kreditnehmer ein passendes Angebot gefunden hat, wird der neue Kreditvertrag abgeschlossen. Der neue Kredit wird dann verwendet, um den bestehenden Kredit vollständig abzulösen.
4. Durchführung der Refinanzierung
Viele Kreditgeber bieten an, die Abwicklung der Abzahlung des alten Kredits gleich zu übernehmen. Ansonsten muss der Kreditnehmer die Zahlungen selbst abwickeln. Falls der Betrag des neuen Kredits grösser gewählt wurde als die bestehenden Schulden, wird der Restbetrag auf das Konto des Kreditnehmers überwiesen.
Was sind die Vorteile und Nachteile bei Umschuldungen?
Umschuldungen haben sowohl positive wie auch negative Aspekte. Um herauszufinden, ob die Vorteile oder die Nachteile überwiegen, müssen einige Berechnungen gemacht werden. Dazu muss individuell bewertet werden, ob beispielsweise niedrigere Raten oder niedrigere Gesamtkosten wichtiger sind.
Was sind die positiven Aspekte?
Folgende 5 Vorteile treten bei einer Kreditumschuldung auf.
- Niedrigere Zinskosten: Umschuldungen ermöglichen es, bestehende Kredite durch neue mit niedrigeren Zinssätzen zu ersetzen, wodurch monatliche Zinszahlungen und Gesamtkosten des Kredits gesenkt werden.
- Verbesserte Kreditkonditionen: Neue Kredite bieten die Chance auf bessere Konditionen wie verlängerte Laufzeiten oder flexiblere Rückzahlungsoptionen.
- Schuldenkonsolidierung: Mehrere Kredite dürfen in einem einzigen Kredit zusammengefasst werden, was das Schuldenmanagement erleichtert und zu geringeren Verwaltungskosten führt.
- Potenzielle Verbesserung der Bonität: Pünktliche Zahlungen nach einer Umschuldung verbessern die Kreditwürdigkeit und erleichtern den Zugang zu günstigeren Kreditangeboten in der Zukunft.
- Schneller Zugang zu Bargeld: Bei bestimmten Umschuldungsformen wie der Cash-out-Refinanzierung erhält der Kreditnehmer direkten Zugang zu zusätzlichen liquiden Mitteln für dringende Ausgaben.
Was sind die negativen Aspekte?
Folgende 4 Nachteile treten bei einer Kreditumschuldung auf.
- Neue Abschlusskosten: Neue Kredite sind mit zusätzlichen Kosten wie erneuten Bearbeitungsgebühren, Notarkosten oder Bonitätsprüfungskosten verbunden, die gegen die langfristigen Einsparungen abgewogen werden müssen.
- Vorfälligkeitsentschädigungen: Vorzeitige Ablösungen bestehender Kredite (vor allem relevant bei Festhypotheken) können Gebühren verursachen, die die Einsparungen durch niedrigere Zinssätze vermindern oder sogar aufheben.
- Verlängerte Kreditlaufzeit: Zur Senkung der monatlichen Zahlungen kann die Laufzeit des neuen Kredits zwar verlängert werden, was aber bedeutet, dass der Kreditnehmer länger verschuldet bleibt und möglicherweise höhere Gesamtzinskosten trägt.
- Neue Bonitätsprüfung: Eine neue Kreditanfrage führt zu einer erneuten Bonitätsprüfung. Eine schlechte Bonität beeinflusst die Genehmigung oder die Konditionen des neuen Kredits negativ.
Wann lohnt sich eine Kreditablösung?
In sehr vielen Fällen lohnt sich eine Kreditablösung. In der Schweiz hat man den entscheidenden Vorteil, dass im Konsumkreditgesetz festgehalten ist, dass vorzeitige Rückzahlungen von Krediten jederzeit kostenlos möglich sein müssen.
Die Refinanzierung lohnt sich, wenn die Zinsen des neuen Kredits niedriger sind als die Zinsen des alten Kredits und wenn die Bearbeitungsgebühren des neuen Kredits nicht zu teuer sind.
Kann man bei Überverschuldung refinanzieren?
Ja, bei Überverschuldung ist eine Refinanzierung prinzipiell möglich. Was Refinanzierungen in diesem Fall aber weniger attraktiv macht, ist, dass die Bonität schlechter ist als bei der Aufnahme des ursprünglichen Kredits. Das bedeutet, dass der Zinssatz tendentiell höher wird. Trotzdem macht es in vielen Fällen Sinn, denn man kann beispielsweise durch eine längere Laufzeit die monatlichen Raten verringern. Eine Refinanzierung hilft somit dem Ziel, die Schulden abzubauen.
Kann man Kreditkarten refinanzieren?
Ja, man kann Kreditkartenschulden refinanzieren. Es ist sehr empfehlenswert, die Schulden durch einen Privatkredit abzuzahlen, da Kreditkarten extrem hohe Zinsen von 8% bis 14% aufweisen. Oft lassen sich die Kosten so um etwa die Hälfte reduzieren. Auch für die Refinanzierung von Kreditkarten können Sie sich auf unserer Homepage kostenlos und unverbindlich eine Offerte einholen.
Welche rechtlichen Aspekte gelten bei Umschuldungen?
Bei Umschuldungen gelten die Richtlinien Ihres laufenden Kreditvertrags. Wenn Ihr Kredit nicht unter das Konsumkreditgesetz fällt, müssen Sie Ihren Vertrag aufmerksam studieren und nachschauen, ob Gebühren für eine Vorfälligkeitsentschädigung anfallen. Wenn Ihr Kredit unter das Konsumkreditgesetz fällt, haben Sie laut Artikel 17 jederzeit das Recht, den Kredit kostenlos zurückzuzahlen.