Miete mit Kreditkarte bezahlen Schweiz: Schritt für Schritt
Wenn Sie auf die Idee gekommen sind, Ihre Miete mit der Kreditkarte bezahlen zu wollen, sind Sie wohl ein ziemlich schlauer Fuchs;) Es ist erstaunlich, aber die wenigsten haben diesen doch eigentlich so naheliegenden Gedanken!
Vor einigen Monaten noch war das alles kein Problem, doch heute ist es in der Schweiz ein wenig komplexer geworden, die Miete per Kreditkarte zu bezahlen.
Noch vor einem Jahr konnte man zwar noch einiges mehr herausholen, aber es gibt auch heute noch Möglichkeiten, einige Vorteile der Kreditkarte (zb Cashback oder Meilen) zu bekommen.
Lassen Sie uns also gleich auf den Punkt kommen.
Welche 2 Möglichkeiten gibt es, die Miete per Kreditkarte zu bezahlen?
Sie haben im Grunde 2 Möglichkeiten, die theoretisch funktionieren.
1. Erstens können Sie Ihre Miete in der Schweiz mit der Kreditkarte bezahlen, indem Sie ganz einfach Ihren Vermieter fragen. Der Grund, wieso ich Ihnen diese Möglichkeit nicht empfehlen kann, ist, dass Ihr Vermieter in diesem Fall Gebühren bis zu mehreren Prozent an das Kreditkartenunternehmen bezahlt. Aus diesem Grund werden die allerwenigsten Vermieter Ihrem Wunsch lächelnd nachkommen wollen.
2. Ihre zweite Möglichkeit ist, einen Finanzdienstleister damit zu beauftragen. Diese Option war bis vor etwa einem Jahr noch wesentlich attraktiver als heute, denn bis da gab es noch Anbieter in der Schweiz, die für den Kunden keine Gebühren hatten. In Deutschland ist dies nach wie vor der Fall.
Heute ist zwar bei allen mir bekannten Anbietern eine Gebühr fällig, aber man kann trotzdem noch gute Deals bekommen.
Von eben diesen Deals handeln die folgenden Kapitel.
Wie funktioniert das Zahlen der Miete via Kreditkarte?
Das Grundprinzip ist wie folgt.
1. Sie erstellen ein Konto bei einer digitalen Bank oder einem Finanzdienstleister, der zulässt, dass man sein Konto mit Kreditkarten auflädt. Nachfolgend sind die zwei grössten Anbieter in der Schweiz erläutert: die Online-Bank “Revolut” und der Finanzintermediär “Credibill”.
2. Sie stellen sicher, dass Sie die bestmögliche Kreditkarte nutzen. Also eine, die Ihnen auch wirklich einen Vorteil einbringt, wenn Sie damit Ihre Miete bezahlen. Wir kommen weiter unten nochmals auf gute Optionen zu sprechen.
3. Sie laden das Konto mit der Kreditkarte auf, und bezahlen dann die Miete bequem wie bisher, einfach von Ihrem neuen Konto aus.
Miete bezahlen über “Revolut”
Bis zum 25. Oktober 2022 war es bei der Online-Bank “Revolut” noch möglich, in der Schweiz kostenlos Geld von der Kreditkarte aufs Konto zu schieben, um dann damit seine Miete mit Kreditkarte zu bezahlen.
Inzwischen verlangt Revolut in der Schweiz leider eine Gebühr von 1.5% für das Aufladen per Kreditkarte, die in Deutschland nicht anfällt. Hinzu kommt, dass seit ein paar Monaten nicht mehr viele Kreditkartenanbieter Meilen oder Cashback gutschreiben, wenn man Geld zum Revolutkonto rüberschickt.
Lohnt es sich?
Wenn man sich das ganze mal durchrechnet, stellt man fest, dass sich die Bezahlung der Miete mit Kreditkarte in der Schweiz in den meisten Fällen nicht mehr lohnt.
Denn man muss mehr Vorteile haben, als die Revolut Gebühr von 1.5%, damit es sich rentiert.
Nur wenige Kreditkarten haben Vorteilsprogramme von Netto mehr als 1.5%. Meines Wissens ist eine der wenigen Kreditkarten, bei denen man noch Rewardpunkte bekommt für Zahlungen an Revolut, die Coop Supercard. Doch wenn man sich die Vorteile von Superpunkten ausrechnet, kommt man zumeist auf etwa 1%. Hier ein Beispiel.
Der Komposteimer kostet bei Betti Bossi 53.95 Franken und könnte mit 5290 Punkten erworben werden. Da man einen Punkt pro ausgegebenem Franken bekommt, ergibt das einen Vorteil von 1.02% und liegt damit immer noch unter den Gebühren bei Revolut.
Beim Pizzaoven kommen wir auf 0.93%, beim Reisegutschein auf 1%, und bei der Cler-Gutschrift ebenfalls auf 1%. Auch wer die Punkte in Miles and More Meilen umwandelt, kommt im Schnitt bei weniger als 1% raus.
Wie Sie sehen, sind die Gebühren von 1.5% bei Revolut also höher als die Vorteile der Coop Supercard Kreditkarte.
Wenn Sie eine andere Kreditkarte haben, können Sie gerne recherchieren oder nachfragen, ob Zahlungen an Revolut Rewardvorteile geben. Dann müssen Sie das Ganze aber bitte auch noch kurz durchrechnen. Unter Umständen lohnt es sich bei Ihnen ja doch!
Miete bezahlen über “Credibill”
Der Schweizer Finanzdienstleister Credibill hat es sich zur Aufgabe gemacht, Leuten das Bezahlen von Rechnungen per Kreditkarte zu ermöglichen, auch wenn der Verkäufer dies nicht direkt unterstützt.
Also eigentlich genau das, was wir suchen.
Der Haken an der Sache ist, dass hier je nach Kreditkarte eine Gebühr von bis zu 3% anfällt, was doch sehr hoch ist. Doch im Vergleich zu Revolut hat man hier allerdings zwei entscheidende Vorteile.
1. Erstens ist das Unternehmen eine Schweizer Firma und erfüllt dementsprechend hohe Anforderungen an Sicherheit, Qualität und Kundenservice.
2. Zweitens ist Credibill eine Partnerfirma vieler Schweizer Kreditkartenanbieter, was bedeutet, dass man die diversen Rewardvorteile der Karten nutzen kann. Im Vergleich zu Revolut sind also mehr Kreditkarten kompatibel.
Hier ein Bild der Partnerfirmen und der Gebühren, die anfallen, wenn man damit Geld zu Credibill schickt, um damit von dort aus Überweisungen zu tätigen
Lohnt es sich?
Wie Sie sehen, wird es auch hier schwierig, eine Kreditkarte zu finden, die höhere Vorteile bietet als die Gebühren von Credibill.
Aber hier hat man immerhin die Freiheit, mehr Kreditkarten verwenden zu können.
Wer sollte seine Miete per Kreditkarte bezahlen in der Schweiz?
Nichtsdestotrotz kann sich das Ganze in einigen Fällen immer noch lohnen.
1. Wenn Sie sich beispielsweise aus irgendeinem Grund sowieso dazu entschlossen haben, die Miete per Kreditkarte zu bezahlen, sind die zwei oben genannten Anbieter gut dafür geeignet. Wie vorgestellt, werden Sie damit keinen oder nur wenig Gewinn erzielen, doch Ihr Wunsch kann mit Revolut oder Credibill natürlich erfüllt werden.
2. Der zweite Fall, in dem es sich für Sie lohnen würde, wäre, wenn Sie eine Kombination von Kreditkarte und Finanzdienstleister finden, bei der die Rewardvorteile die Gebühren übertreffen.
In diesem Fall bitte ich Sie freundlich, mir Ihre Kombination mitzuteilen, damit ich den Artikel für andere Leser aktualisieren kann. Schreiben Sie ungeniert eine Email an simon@krediteschweiz.ch.
Was ist das Fazit?
Die Idee, seine Miete in der Schweiz mit einer Kreditkarte zu bezahlen, mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, insbesondere wegen potenzieller Kreditkarten Vorteile wie Cashback oder Meilen.
Es gibt zwei Hauptmethoden, dies zu tun: direkt durch den Vermieter oder über einen Finanzdienstleister. Während die direkte Methode aufgrund der Gebühren oft auf Widerstand bei Vermietern stösst, bieten Finanzdienstleister wie Revolut und Credibill solche Dienstleistungen an.
Allerdings fallen bei beiden Anbietern Gebühren an, die oft die Vorteile der Kreditkarte übersteigen. Bei Revolut beträgt die Gebühr 1,5% für das Aufladen per Kreditkarte, und bei Credibill kann sie bis zu 3% betragen.
In den meisten Fällen übersteigen diese Gebühren die Vorteile, die man durch die Kreditkarte erhält. Daher lohnt es sich meiner Erfahrung nach in der Regel in der Schweiz nicht, die Miete mit einer Kreditkarte zu bezahlen.
Es sei denn, man findet eine Kombination von Kreditkarte und Dienstleister, bei der die Vorteile die Gebühren überwiegen.
Falls Sie eine solche Kombination kennen/entdecken, schreiben Sie mir bitte eine Email an simon@krediteschweiz.ch.
Bis zum nächsten Mal!