Was ist ein Mikrokredit und wie bekommt man ihn günstig?

Mikrokredit

Mikrokredite sind kleine Unternehmenskredite, die insbesondere Kleinstunternehmen und Selbstständigen ohne die banküblichen Sicherheiten Zugang zu Finanzmitteln bieten. Mikrokredite haben in der Schweiz typischerweise eine Höhe von 100 CHF bis 50’000 CHF und eine Laufzeit von nicht mehr als drei Jahren. Ursprünglich wurden Mikrokredite in Entwicklungsländern zur Förderung von Unternehmertum eingeführt. Mittlerweile sind sie auch in Industrienationen wie der Schweiz verbreitet, um wirtschaftlich unterrepräsentierten Gruppen zu helfen.

Die Anforderungen für Mikrokredite sind weniger restriktiv als bei herkömmlichen Unternehmenskrediten. Eine solide Geschäftsidee und realistische Marktchancen werden gefordert. Die Beantragung erfolgt durch die Vorlage entsprechender Dokumente und einem Beratungsgespräch bei einem Mikrokreditanbieter.

Die Zinsen sind im Durchschnitt höher als bei herkömmlichen Krediten aufgrund des höheren Risikos, das mit der Kreditvergabe an Personen mit niedriger Kreditwürdigkeit verbunden ist.

In der Schweiz gibt es einige spezialisierte Anbieter wie Mikrokredite GO!, Swisspeers und Microcédit Solidaire Suisse, die solche speziellen Kleinkredite anbieten.

Was ist die Definition eines Mikrokredits?

Ein Mikrokredit ist eine Form des Unternehmenskredits. Mikrokredite zeichnen sich durch geringe Kreditbeträge, kurze Laufzeiten und Flexibilität der Kreditgeber aus. Ursprünglich wurde das Konzept der Mikrokredite entwickelt, um Unternehmern in Entwicklungsländern kleine Startkapitale zur Verfügung zu stellen.

Das Mikrokreditmodell wird heutzutage weltweit auch in Industrieländern wie der Schweiz genutzt. Das Ziel ist es, Personen die von traditionellen Banken als «nicht kreditwürdig» eingestuft werden, Zugang zu Finanzmitteln zu ermöglichen. Mikrokredite sind besonders für Kleinstunternehmen von Bedeutung, sowie Selbstständige und Leute, die eine Geschäftsidee haben. Im Gegensatz zu normalen Firmenkrediten sind Sicherheiten wie beispielsweise Eigenkapital nicht unbedingt notwenig.

Mikrokredite dienen der wirtschaftlichen Unterstützung einer Region. Die Erfolgsquote dieser kleinen Darlehen ist gross und die Nachfrage steigt. Durch Bildungsangebote und Beratungsdienste unterstützen viele Mikrokreditgeber ihre Kreditnehmer nicht nur finanziell, sondern auch bei der Entwicklung profitabler Geschäftsmodelle und Managementfähigkeiten.

Die typische Höhe eines Mikrokredits liegt zwischen 100 CHF und 50’000 CHF. Die Rückzahlung der Kredite erfolgt gewöhnlich in monatlichen Raten über einen Zeitraum, der selten länger als 3 Jahre dauert.

Was sind die Voraussetzungen für einen Mikrokredit?

Die Voraussetzungen für einen Mikrokredit in der Schweiz sind nicht so streng wie bei einem traditionellen Firmenkredit bei einer Bank. Banken verlangen Sicherheiten, bevor sie Geld an Unternehmen verleihen.

Antragssteller müssen als fähig gesehen werden, eine Firma aufzubauen und zu führen. Weiter müssen die Marktchancen des Produktes oder der Dienstleistung vorhanden und überzeugend sein. Ferner muss die Rückzahlung des Kredites aufgrund des Liquiditätsplanes realistisch sein.

Antragssteller dürfen zudem keine offenen Betreibungen haben, müssen Schweizer sein oder die Aufenthaltsbewilligung B oder C haben und seit mindestens einem Jahr in der Schweiz wohnen. 

Ein Businessplan wird nicht immer benötigt, schadet aber auch nicht. Die Anbieter in der Schweiz erarbeiten meistens gemeinsam mit Ihnen ein Budget für das laufende und kommende Jahr. In diesem Rahmen werden die wichtigsten Fragen eines Businessplans beantwortet.

Wie beantragt man einen Mikrokredit?

Die Beantragung eines Mikrokredits ist einfach. Beginnen Sie mit der Recherche verschiedener Mikrokreditanbieter. Vergleichen Sie deren Konditionen, Zinssätze und Rückzahlungsbedingungen. Achten Sie darauf, einen Anbieter auszuwählen, dessen Angebote und Anforderungen Ihren Möglichkeiten entsprechen.

Bevor Sie den Antrag stellen, sammeln Sie alle notwendigen Unterlagen. Dazu gehören einfache Dinge wie ein gültiger Ausweis, Nachweise über Einkommen und Wohnsitz, sowie Dokumente, die Ihre Geschäftsidee und deren Marktchancen belegen. Falls erforderlich, bereiten Sie auch einen detaillierten Geschäftsplan vor. Dieser sollte eine klare Beschreibung Ihres Vorhabens, eine Marktanalyse, eine Übersicht der erwarteten Einnahmen und Ausgaben sowie einen Liquiditätsplan enthalten.

Nehmen Sie Kontakt mit dem Mikrokreditanbieter auf und vereinbaren Sie einen Beratungstermin. Während dieses Gesprächs werden Ihre Geschäftsidee und Ihre finanziellen Verhältnisse besprochen. Falls alles gut aussieht, haben Sie schon bald Ihren Mikrokredit. Es dauert meistens nur 4 bis 6 Wochen vom Erstgespräch bis zum Kredit, auch wenn es Einzelfälle gibt, bei denen es mehrere Monate dauert.

Was ist anders bei der Beantragung von Mikro- und Privatkrediten?

Die Beantragung von Mikro- und Privatkrediten hat einige Unterschiede. Im Unterschied zur Beantragung bei Konsumkrediten wird bei Mikrokrediten vor allem das Geschäftskonzept analysiert. Die Bonität des Kreditnehmers wird natürlich trotzdem geprüft, denn dieser haftet privat mit seinem eigenen Vermögen, wenn keine GmbH besteht.

Welche Kosten und Gebühren fallen an?

Die Zinssätze bei Mikrokrediten sind oft höher als bei traditionellen Firmenkrediten. Dies liegt daran, dass Mikrokredite ein höheres Risiko für den Kreditgeber darstellen, da sie auch an Personen mit geringerer Kreditwürdigkeit vergeben werden. Die Zinssätze variieren natürlich je nach Kreditgeber und den individuellen Umständen des Kreditnehmers. Typischerweise liegt der effektive Zinssatz zwischen 5% und 13% pro Jahr.

Eine Bearbeitungsgebühr für die Einrichtung des Kredits fällt ebenfalls bei vielen Kreditgebern an. Diese Gebühr deckt die Kosten für die Bearbeitung des Kreditantrags, die Bonitätsprüfung und die Verwaltung des Kredits. Die Bearbeitungsgebühr ist entweder ein fester Betrag oder ein Prozentsatz des Kreditbetrags. Standardmässig sind diese Gebühren zwischen 1% und 5%.

Verspätungsgebühren fallen an, falls Sie Ihre Kreditraten nicht pünktlich bezahlen. Die Höhe der Strafgebühren wird im Vertrag festgelegt, entweder als fixe Mahngebühr oder als Prozentsatz der verspäteten Zahlung.

Beratungs- und Schulungsgebühren fallen an, wenn das Mikrokredit Angebot mit kostenpflichtigen Beratungs- oder Schulungsangeboten verbunden ist, um die Kreditnehmer in der erfolgreichen Führung ihres Geschäfts zu unterstützen. Die Kosten solcher Angebote sind jedoch in vielen Fällen auch bereits im Kreditangebot inkludiert oder werden subventioniert.

Wer bietet Mikrokredite an in der Schweiz?

Anbieter von Mikrokrediten für Startups in der Schweiz gibt es nicht sonderlich viele. Kredite Schweiz hat einen separaten Artikel mit einer Übersicht der Schweizer Kreditinstitute. Die bekanntesten 3 Anbieter für Mikrokredite sind die Folgenden.

  • Mikrokredite GO ist ein Unternehmen, das vom Kanton Zürich, der Stadt Zürich, der Zürcher Kantonalbank und dem Migros-Kulturprozent unterstützt wird. Regelmässig finden Infoveranstaltungen für Leute statt, die sich selbstständig machen wollen. Mikrokredite GO bietet aktuell einen fixen Jahreszins von 6.25%. Der Verein gibt Mikrokredite bis 40’000 CHF.
  • Swisspeers ist eine Crowdlending Plattform, die unter Anderem Mikrokredite an Schweizer Unternehmer vergibt. Die Zinsen liegen hier zwischen 2.5% – 13.5%.
  • Microcédit Solidaire Suisse (MSS) ist eine Stiftung für Mikrokredite in Lausanne. George Aegier hat sie in den 1990er Jahren gegründet aufgrund des damaligen Anstiegs an Arbeitslosigkeit in der Schweiz. Die Stiftung gibt Mikrokredite bis 30’000 CHF.