Wie bekommt man einen Firmenkredit in der Schweiz?

Firmenkredit Schweiz

Ein Firmenkredit ist eine für Unternehmen entworfene Finanzierungslösung, um kurz- oder langfristigen Kapitalbedarf zu decken. Firmenkredite werden auch Unternehmenskredite, Geschäftskredite oder KMU-Kredite genannt. Die Kredite richten sich an juristische Personen wie GmbHs und AGs.

Es gibt verschiedene Arten von Firmenkrediten: Kurzfristige Kredite, wie Kontokorrentkredite und Lieferantenkredite, decken sofortige Liquiditätsbedürfnisse ab, während langfristige Kredite für grössere Investitionen genutzt werden, beispielsweise Anschaffungen von Anlagevermögen. Spezielle Formen wie Objektkredite sind an den Kauf bestimmter Vermögenswerte gebunden. Peer-to-Peer-Lending sowie Mezzanine-Kapital sind alternative Finanzierungsoptionen.

Die Voraussetzungen für einen Geschäftskredit umfassen einen detaillierten Geschäfts- und Investitionsplan, eine stabile finanzielle Situation des Unternehmens und ausreichende Sicherheiten.

Der Antragsprozess beinhaltet die Vorbereitung und Einreichung dieser Unterlagen, die Auswahl des Kreditgebers, eine umfassende Beratung und schliesslich die Kreditentscheidung.

Mikrofinanzinstitute und Online-Kreditplattformen bieten in der Schweiz neben Banken und traditionellen Kreditinstituten spezialisierte Geschäftskredite an.

Die Kosten eines Geschäftskredits setzen sich aus Zinssätzen und verschiedenen Gebühren zusammen, wobei die Gesamtkosten extrem stark von der Kreditwürdigkeit des Unternehmens abhängen.

Was ist die Definition eines Firmenkredits?

Ein Firmenkredit (Geschäftskredit), ist eine Form des Kredits, die speziell für Unternehmen konzipiert ist, um deren kurz- oder langfristigen Kapitalbedarf zu decken. Dies reicht von der Finanzierung des laufenden Betriebs über die Beschaffung neuer Ausrüstung bis hin zur Expansion des Geschäfts. Im Gegensatz zu persönlichen Krediten, die an Einzelpersonen vergeben werden, richten sich Firmenkredite ausschliesslich an juristische Personen (GmbHs, AGs, etc.) oder Einzelunternehmen.

Die Kreditvergabe basiert auf der Kreditwürdigkeit des Unternehmens, die ähnlich wie bei Privatpersonen durch verschiedene Faktoren wie Umsatz, Gewinn, Geschäftshistorie und die Kreditgeschichte des Unternehmens selbst sowie seiner Eigentümer bestimmt wird. Die Kreditbedingungen, einschliesslich Zinssatz, Laufzeit und Rückzahlungsplan, variieren je nach Kreditinstitut und der Bonität des Unternehmens. In der Schweiz ist es üblich, dass Firmenkredite durch Sicherheiten oder Bürgschaften abgesichert werden, um das Risiko für den Kreditgeber zu minimieren.

Welche Arten von Firmenkrediten gibt es?

Firmenkredite werden in kurzfristige und langfristige Kredite unterteilt. Folgendes Bild zeigt die genauen Unterkategorien.

Arten der Fremdkapitalfinanzierung

Kurzfristige Kredite sind in der Regel darauf ausgelegt, sofortige Liquiditätsbedürfnisse zu decken. Dazu zählt beispielsweise das Kontokorrent, ein laufendes und überziehbares Konto, über das Unternehmen ihre täglichen finanziellen Transaktionen abwickeln. Der Lieferantenkredit ist eine andere Form des kurzfristigen Kredits, bei dem Lieferanten ihren Kunden (also Unternehmen) Zahlungsaufschub gewähren, was diesen ermöglicht, Waren oder Dienstleistungen sofort zu erhalten, aber später zu bezahlen.

Langfristige Kredite hingegen sind für umfangreichere Finanzierungsbedürfnisse gedacht, wie Investitionen in Anlagevermögen oder langfristige Projekte. Ein typisches Beispiel dafür ist das allgemein bekannte Darlehen, das meist mit einem festen Rückzahlungsplan und Zinssatz über einen längeren Zeitraum ausgelegt ist.

Objektkredite sind eine spezielle Kategorie der langfristigen Kredite, die an den Kauf oder die Nutzung bestimmter Vermögenswerte gebunden sind. Hierzu gehören beispielsweise Hypotheken für den Erwerb von Immobilien und Lombardkredite, die gegen Verpfändung von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten gewährt werden.

Eine innovative Form der Kreditvergabe ist das Peer-to-Peer-Lending, das die Bank umgeht und Kredite direkt zwischen Privatpersonen über Online-Plattformen ermöglicht. Dabei profitieren sowohl Kreditgeber als auch Kreditnehmer von günstigeren Konditionen als bei traditionellen Bankkrediten.

Eine weitere interessante Finanzierungsform ist das Mezzanine-Kapital, eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital.

Was ist ein Mikrokredit?

Ein Mikrokredit ist eine Art von Firmenkredit, der sich durch relativ geringe Kreditbeträge und kurze Laufzeiten auszeichnet. Ursprünglich waren Mikrokredite zur Förderung von Unternehmertum und Selbstständigkeit in Entwicklungs- und Schwellenländern konzipiert. Seit den späten 1990er und frühen 2000er Jahren haben Mikrokredite in der Schweiz ebenfalls an Popularität gewonnen, insbesondere unter Kleinunternehmern und Start-ups.

Die Höhe eines Mikrokredits variiert zwischen einigen Hundert und einigen Zehntausend Franken. Obwohl Mikrokredite höhere Zinssätze als herkömmliche Geschäftskredite aufweisen, bieten sie eine wichtige Finanzierungsquelle für Unternehmen, die ansonsten keinen Zugang zu Finanzmitteln hätten.

Was sind die Voraussetzungen für einen Geschäftskredit?

Die Voraussetzungen für einen Geschäftskredit sind ähnlich wie bei einem Privatkredit, es sind allerdings einige zusätzliche Unterlagen einzureichen. Um einen Geschäftskredit zu bekommen, muss man bei den folgenden 4 Kriterien gut abschneiden.

  1. Geschäftsplan
  2. Investitionsplan
  3. Stabile finanzielle Situation
  4. Sicherheiten

1. Geschäftsplan

Ein Geschäftsplan ist eine fundamentale Voraussetzung für die Beantragung eines Geschäftskredits in der Schweiz. Er dient als Roadmap für Ihr Unternehmen, indem er detailliert Ihre Geschäftsidee, Ziele, Marktanalysen, Wettbewerbsstrategien, das Managementteam und Finanzprognosen darlegt. Kreditgeber nutzen den Geschäftsplan, um das Potenzial Ihres Unternehmens zu bewerten und das damit verbundene Risiko einzuschätzen.

Ein überzeugender Geschäftsplan definiert klar Ihre Geschäftsziele, Zielmärkte und potenziellen Kunden. Er sollte auch eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) enthalten, die Ihre Marktkenntnis und strategische Ausrichtung zeigt. Zudem sind detaillierte Finanzabschnitte einschliesslich Gewinn- und Verlustrechnungen, Cashflow-Prognosen und Bilanzen wichtig, um Ihre finanzielle Planung zu demonstrieren.

Es gibt zahlreiche Beratungsstellen, falls Sie noch einen Geschäftsplan brauchen. Beispielsweise können Sie bei «Businessplanner.ch» kostenlos einen erstellen.

2. Investitionsplan

Ein Investitionsplan ist eng mit dem Geschäftsplan verbunden und konzentriert sich speziell auf die geplanten Ausgaben und Investitionen, die mit dem Kredit finanziert werden sollen. Dieser Plan enthält detaillierte Informationen über die Anschaffung von Anlagegütern, die Aufstockung des Betriebskapitals oder all die anderen Projekte, die zur Erreichung Ihrer Geschäftsziele notwendig sind.

Kreditgeber erwarten, dass Sie den Bedarf an Investitionen klar darlegen können, einschliesslich der Kosten-Nutzen-Analyse für jede grössere geplante Ausgabe. Der Investitionsplan umfasst auch zeitliche Abläufe für die Umsetzung der Investitionen und erwartete Renditen oder Verbesserungen in der Geschäftseffizienz.

3. Stabile finanzielle Situation

Kreditinstitute in der Schweiz bewerten die finanzielle Stabilität eines Unternehmens sorgfältig, bevor sie einen Geschäftskredit gewähren. Zu den Schlüsselfaktoren bei bereits existierenden Unternehmen gehören eine gesunde Liquidität und solide Gewinnmargen. Unternehmen müssen in der Lage sein, durch ihre Finanzunterlagen zu beweisen, dass sie über konstante Einnahmen verfügen und in der Lage sind, ihre laufenden Verbindlichkeiten sowie die neuen Kreditraten zu decken.

Vor der Kreditvergabe führen alle Kreditgeber eine Bonitätsprüfung durch, die die Analyse von Jahresabschlüssen, Steuererklärungen und anderen relevanten Finanzdokumenten umfasst. Ein positiver Cashflow und eine gute Kreditgeschichte stärken das Vertrauen des Kreditgebers in die Firma.

4. Sicherheiten

Sicherheiten dienen als Rückversicherung für Kreditgeber, falls das Unternehmen den Kredit nicht zurückzahlen kann. Sie werden zum Beispiel in Form von Immobilien, Ausrüstungen, Lagerbeständen oder anderen wertvollen Vermögenswerten des Unternehmens bereitgestellt. Die Bereitstellung von Sicherheiten ist in der Schweiz ein üblicher Teil des Kreditvergabeprozesses, besonders bei grösseren Kreditsummen oder wenn die finanzielle Lage des Unternehmens als eher riskant eingestuft wird.

Die Bewertung der Sicherheiten basiert auf ihrem aktuellen Marktwert und ihrer Veräusserbarkeit, also darauf, für wie viel man sie verkaufen könnte. Einige Kreditgeber akzeptieren auch persönliche Bürgschaften der Unternehmenseigentümer als Sicherheit.

Wie beantragt man einen Geschäftskredit?

Das Beantragen eines Geschäftskredits in der Schweiz umfasst mehrere Schritte, die darauf abzielen, die Kreditgeber von der Kreditwürdigkeit und dem Potenzial Ihres Unternehmens zu überzeugen. Hier ist eine schrittweise Beschreibung des Antragsprozesses.

  1. Vorbereitung der Unterlagen
  2. Auswahl des Kreditgebers
  3. Erstgespräch und Beratung
  4. Einreichung des Kreditantrags
  5. Bewertung und Prüfung
  6. Kreditentscheidung
  7. Kreditvertrag und Auszahlung

Beginnen Sie mit der Rückzahlung des Kredits gemäss dem vereinbarten Zeitplan und zahlen Sie pünktlich, um Ihre Kreditwürdigkeit zu behalten und so auch zukünftige Finanzierungsmöglichkeiten zu sichern.

1. Vorbereitung der Unterlagen

Bevor Sie einen Antrag stellen, sammeln Sie alle erforderlichen Unterlagen. Dazu gehören Ihr Geschäfts- und Investitionsplan, die letzten Jahresabschlüsse, aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA), Steuererklärungen des Unternehmens und der Eigentümer, sowie Nachweise über Sicherheiten. Eine vollständige und gut aufbereitete Dokumentation erleichtert den Kreditgebern die Bewertung Ihres Antrags.

2. Auswahl des Kreditgebers

Forschen Sie nach verschiedenen Kreditgebern, um die für Ihr Unternehmen besten Konditionen zu finden. Dazu zählen traditionelle Banken und Kreditinstitute, aber auch Online-Kreditplattformen und spezialisierte Mikrofinanzinstitute. Vergleichen Sie Zinssätze, Gebühren, Laufzeiten und Flexibilität der Rückzahlungsoptionen. Mehr zur Wahl des Kreditgebers folgt weiter unten.

3. Erstgespräch und Beratung

Vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch mit dem Kreditgeber, um Ihren Finanzierungsbedarf und die möglichen Kreditoptionen zu besprechen. Seien Sie vorbereitet, Ihr Geschäftsmodell und die Pläne für die Nutzung des Kredits zu erläutern. Dies ist auch der Moment, um Fragen zu stellen und Details zu den Kreditbedingungen zu klären.

4. Einreichung des Kreditantrags

Reichen Sie Ihren Kreditantrag zusammen mit allen erforderlichen Unterlagen beim Kreditgeber ein. Stellen Sie sicher, dass Ihr Antrag vollständig ist, um Verzögerungen im Bewertungsprozess zu vermeiden. Gegebenenfalls können Sie den Antrag auch gleich beim Beratungsgespräch einreichen.

5. Bewertung und Prüfung

Nach Einreichung Ihres Antrags wird der Kreditgeber eine detaillierte Prüfung durchführen. Dies umfasst die Überprüfung Ihrer Finanzen, die Bewertung der vorgelegten Sicherheiten und eine Bonitätsprüfung des Unternehmens. Je nach Bonität des Unternehmens bekommen Sie ein Rating, auf dessen Grundlage die Zinshöhe bestimmt wird. Wie genau die Abstufung ist, hängt vom Kreditgeber ab. Hier drei Beispiele.

  • Die UBS nutzt 15 Schuldnerkategorien (von C0 bis D4).
  • Bei der Credit Suisse sind es 19 Kategorien (von CR01 bis DCR).
  • Bei den Kantonalbanken sind es rund ein halbes Dutzend Kategorien.

6. Kreditentscheidung

Sobald die Prüfung abgeschlossen ist, trifft der Kreditgeber eine Entscheidung über Ihren Kreditantrag. Dies dauert einige Tage bis Wochen, abhängig vom Kreditgeber und der Komplexität Ihres Antrags.

7. Kreditvertrag und Auszahlung

Bei einer positiven Entscheidung werden Ihnen die Kreditbedingungen mitgeteilt, und Sie erhalten den Kreditvertrag zur Unterschrift. Lesen Sie den Vertrag sorgfältig durch, bevor Sie ihn unterschreiben. Nach Unterzeichnung des Vertrags wird der Kreditbetrag auf Ihr Geschäftskonto überwiesen.

Was ist anders bei der Beantragung von Firmen- und Privatkrediten?

Die Beantragung von Firmen- und Privatkrediten läuft grundsätzlich sehr ähnlich ab, wobei bei einem Firmenkredit aufgrund der höheren Beträge mehr Details verlangt werden. Im Unterschied zur Beantragung von Privatkrediten werden bei Firmenkrediten meistens Sicherheiten verlangt. Bei Geschäftskrediten wird von den Kreditgebern neben der Bonitätsprüfung der juristischen Person (des Unternehmens) auch die finanzielle Lage der Besitzer mit einkalkuliert.

Wer gibt Firmenkredite in der Schweiz?

Firmenkredite werden in der Schweiz von Banken und spezialisierten Kreditinstitutionen vergeben. Banken geben Firmenkredite jedoch am liebsten an gut etablierte AGs oder GMBHs und verlangen einen hohen Grad an Sicherheit. Bei den Kreditinstitutionen gibt es solche, die den Kreditbetrag selbst aufbringen, und solche, die den Betrag über sogenanntes «Crowdlending» finanzieren.

Im folgenden Unterkapitel folgt ein tabellarischer Firmenkredit Vergleich. Für eine umfassende Perspektive auf das gesamte Spektrum der Kreditgeber in der Schweiz laden wir Sie ein, den Artikel zu diesem Thema zu lesen.

Firmenkredit Vergleich

Die folgende Tabelle zeigt jene Schweizer Kreditinstitute, welche Firmenkredite anbieten. Banken wie beispielsweise die Kantonalbanken wurden nicht aufgeführt, da diese nur wenige Details ihrer Kreditkonditionen veröffentlichen. Die Tabelle ist nach günstigstem Zinssatz sortiert, aber Sie sollten natürlich niedrige Totalkosten im Sinn haben.

AnbieterKreditsummeLaufzeitZinsenGebühren
Swisspeers50’000 – 1’000’000 CHF6 – 60 Monate2.5% – 13.5%Anfangsgebühr bei A-Rating: 1%, aber min. CHF 2’000.
Anfangsgebühr bei B/C/D-Rating: 1.25%, aber min. CHF 2’850.
TP24 (Tradeplus24)100’000 – 3’000’000 CHFLaufzeit: unbefristet, Kündigungsfrist: 2 Monate4.0% – 7.0%Einmalige Anfangsgebühr auf den gewährten Kredit. Plus Gebühren von 0.2% pro Quartal.
LEND25’000 – 1’000’000 CHF12 – 48 Monate4.5% – 10.95%0.8% – 1.50% Gebühren pro Jahr.
creditworld100’000 – 25’000’000 CHF6 – 60 Monate3.0% – 10.0%1.35% – 1.50% Anfangsgebühr. Plus Gebühren von 0.35% – 1.95% pro Jahr.
Crowd4Cash5’000 – 1’000’000 CHF3 – 60 Monate5.0% – 9.0%0.8% Gebühren pro Jahr.
GG24 Groupab 10’000 CHF (kein Maximalbetrag)1 – 36 Monate5.3% – 11.6%3.5% Gebühren auf den Betrag. Abzahlung vor oder während der Laufzeit.
Cashare1’000 – 1’000’000 CHF1 – 60 Monate5.5% – 13.0%0.75% bis 1.5% Gebühren pro Jahr.

Welche Kosten und Gebühren fallen an?

Die Kosten und Gebühren eines Geschäftskredits in der Schweiz setzen sich aus Zinssatz und Abwicklungsgebühren (auch Startgebühren, Servicegebühren, Bearbeitungsgebühren oder Einrichtungsgebühren genannt) zusammen. Gebühren für eine frühzeitige Rückzahlung sind bei Firmenkrediten ebenfalls möglich und natürlich kommen bei Zahlungsverzug auch Mahngebühren hinzu.

Die Zinsen für Firmenkredite liegen bei den Schweizer Anbietern zwischen 2% und 14%. Die Abwicklungsgebühren liegen zwischen 0.2% und 4%. Die Abwicklungsgebühren fallen je nach Anbieter einmalig, pro Quartal oder pro Jahr an.

Die Höhe der Gesamtkosten hängt vom Kreditgeber und von Faktoren wie der Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers ab. Daher ist es ratsam, bei den in Frage kommenden Kreditinstituten eine unverbindliche Anfrage zu stellen, um eine genaue Auskunft über die zu erwartenden Kosten zu erhalten.

Welche Förderprogramme bietet der Staat?

In der Schweiz gibt es verschiedene Förderprogramme und Unterstützungsangebote für Unternehmen, die einen Firmenkredit aufnehmen möchten. Die Programme zielen darauf ab, die Gründung und das Wachstum von Unternehmen zu unterstützen, insbesondere in Branchen, die als strategisch wichtig für die Wirtschaft angesehen werden. Im Folgenden die 4 wichtigsten Förderprogramme.

  1. Innovationsförderung
  2. Bürgschaften
  3. SECO Start-up Fund (SSF)
  4. Hotelkredite von der SGH

1. Innovationsförderung

Wenn Sie Ihr Unternehmen für besonders innovativ halten, haben Sie eventuell Chancen auf eine Unterstützung von Innosuisse, einer Organisation, welche Technologie und Innovation in der Schweiz fördert. Für mehr Infos gehen Sie zu Innosuisse.ch oder lesen Sie die «Verordnung des Verwaltungsrats der Innosuisse über ihre Fördermassnahmen».

2. Bürgschaften

Bundesunterstützte Bürgschaftsgenossenschaften erleichtern kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Zugang zu Finanzierungen durch Banken, indem sie als Bürgen auftreten. In der Schweiz existieren vier solcher Organisationen, darunter drei regionale Genossenschaften sowie eine speziell auf Frauen ausgerichtete nationale Genossenschaft.

  • SAFFA Bürgschaftsgenossenschaft, fokussiert auf Frauen.
  • BG Mitte, eine Genossenschaft zur Unterstützung von KMU.
  • Cautionnement romand, deckt die Westschweiz ab.
  • BG OST-SÜD, ebenfalls eine Unterstützung für KMU.

Die Genossenschaften stehen für Darlehenssummen von bis zu 1 Million Franken ein, wobei der Bund bis zu 65% des Risikos einer Verlustübernahme absichert. Anträge für Bürgschaften müssen direkt bei den jeweiligen Bürgschaftsgenossenschaften eingereicht werden.

3. SECO Start-up Fund (SSF)

Der SECO Start-up Fund (SSF) offeriert Kredite für Leute, die im Ausland eine Firma gründen oder fördern wollen. Er bietet Darlehen, die bis zu zwei Drittel der Investitionskosten im Zielmarkt abdecken, jedoch nicht mehr als das Doppelte der von Investoren bereitgestellten Summen, und nur bis zu einem Höchstbetrag von 500’000 Franken. Die Darlehen sind innerhalb von sieben Jahren zurückzuzahlen.

Anspruch auf die Finanzierung durch den SSF haben in der Schweiz ansässige Investoren mit einem guten Ruf, die die Gründung eines Unternehmens oder dessen erste Wachstumsphase innerhalb von maximal sechs Jahren in einem der von SECO als vorrangig betrachteten Entwicklungs- oder Schwellenländern unterstützen möchten. Eine Auflistung dieser Länder ist auf der Webseite des Fonds einsehbar.

4. Hotelkredite von der SGH

Der Bund unterstützt Unternehmen im Tourismussektor mithilfe der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit. Die Organisation bietet günstige Kredite an und zielt speziell auf den Beherbergungssektor ab. Durch die Förderung beabsichtigt der Bund, die Qualität und Attraktivität des schweizerischen Hotel- und Beherbergungsangebots zu steigern.

Die SGH, eine durch Bundesmittel teilfinanzierte Genossenschaft, fokussiert sich insbesondere auf Hotels in touristischen Gebieten, die starken saisonalen Schwankungen ausgesetzt sind. Oftmals können diese Unternehmen, trotz einer soliden finanziellen Performance, aufgrund mangelnder Eigenkapitalreserven notwendige Investitionen in ihre Infrastruktur nicht selbstständig tragen.

Was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen?

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Firmenkredite sind in der Schweiz weniger strickt als jene für Privatkredite. Für Firmenkredite sind vor allem das Obligationenrecht, die Handelsregisterverordnung und das Konkursrecht relevant, während bei Privatkrediten das Konsumkreditgesetz fast alle Angelegenheiten regelt.

1. Obligationenrecht (OR)

Das Schweizer Obligationenrecht ist die zentrale rechtliche Grundlage für Kreditverträge. Die Artikel 312 ff. des OR regeln die Details zu Darlehensverträgen, einschliesslich der Anforderungen an die Vertragsform und der grundlegenden Pflichten der Vertragsparteien. Für grössere Kreditsummen ist eine schriftliche Vereinbarung erforderlich, die alle wesentlichen Kreditbedingungen klar definiert.

2. Handelsregisterverordnung

Wichtige Transaktionen und Sicherheiten, die mit Geschäftskrediten verbunden sind, müssen nach der Handelsregisterverordnung registriert werden. Dies gilt besonders, wenn Sicherheiten wie Hypotheken eine Rolle spielen, da solche Eintragungen sowohl die Rechte des Kreditgebers sichern als auch Transparenz schaffen.

3. Konkursrecht 

Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers kommen die Regelungen des Konkursrechts zum Tragen. Dieses Recht legt fest, wie die Vermögenswerte zu liquidieren sind und in welcher Reihenfolge Gläubiger entschädigt werden.